NUDRA – Netzwerk zum Umgang mit Alkohol und Drogen im öffentlichen Raum

Hintergrund / Ausgangssituation

Die Innenstadtbezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg sind seit Jahrzehnten von der Drogen­ und Alkoholproblematik betroffen. Seit einigen Jahren wird eine verstärkte Verlagerung des Konsums in den öffentlichen Raum wahrgenommen. Begleiterscheinungen wie Verunreinigungen und Lärm werden von der Bevölkerung zum Teil als erhebliche Beeinträchtigung empfunden.

 

Auf Ebene der Quartiere beeinträchtigen diese Begleiterscheinungen, aber auch Unsicherheiten im Umgang mit Konsumierenden, das Zusammenleben im Kiez. Die Sichtbarkeit des Konsums von Alkohol oder illegalisierten Drogen in den Nachbarschaften kann zu einer Reduktion des subjektiven Sicherheitsgefühls von Anwohner*innen und Gewerbebetreibenden führen, verbunden mit einer Beeinträchtigung der Wohn- und Lebensqualität.

Ziele und Maßnahmen

Übergeordnete Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität in den Quartieren durch eine frühzeitige Erkennung und Verminderung von Konfliktpotentialen und die Minimierung der Diskriminierung von Menschen mit Drogen- und Suchtproblemen

Es wurden für das Projekt NUDRA II folgende Projektziele und Handlungsfelder definiert:

1. Erweiterung der Vernetzung und Ausbau des Netzwerks

Verstetigung der Vernetzung auf Bezirks- und Landesebene, Erweiterung des Netzwerks um weitere Partner wie z. B. BSR, BVG und Deutsche Bahn

Fortsetzung der Vernetzung mit Nachbarschaften, Gewerbebetreibenden, freien Trägern der Suchthilfe, Quartiersmanagement, Polizeiabschnitten sowie mit alkohol­- und drogengebrauchenden Menschen vor Ort

2. Strukturierung und Systematisierung der Monitoringstelle

Erhobene Daten z. B. zu Spritzenfunden sollen softwaregestützt räumlich bzw. kartographisch dargestellt und analysiert werden können. Damit soll der Belastungsgrad von Örtlichkeiten besser messbar und abschätzbar gemacht und verglichen werden können. Ein Monitoring-System soll entstehen, das auch nach Projektende und auch von anderen Berliner Bezirken genutzt werden kann.

3. Ausbau des Bürgerdialogs und der Öffentlichkeitsarbeit

Eine zentralisierte Clearingstelle soll Akteur*innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Verwaltungen der Bezirke und des Landes soll den Dialog mit der Bevölkerung unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Website

www.nudra.de

Maßnahmen

  • Quantitative und qualitative Datenanalyse
  • sozialräumliche Betrachtung von Fallstudiengebieten
  • Vermittlung bei drogen- und suchtbezogenen Raumnutzungskonflikten im öffentlichen Raum in den QM-Gebieten und AKtionsräumen der vier beteiligten Bezirke
  • Netzwerkarbeit
  • Bürgerdialog und Öffentlichkeitsarbeit

 

 

Projektflyer zum Download

Projektdaten

 

 Das Projekt wird unter der Fachaufsicht der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung von Fixpunkt gGmbH umgesetzt.

Laufzeit NUDRA I: 03.09.2018–31.08.2020

Laufzeit NUDRA II: 01.09.2020 – 30.06.2022

 

Kooperationspartner:

  • Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Landesdrogenbeauftragte)
  • Bezirke Friedrichshain-­Kreuzberg, Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg (Suchthilfekoordination, Quartiersmanagement)
  • Polizei Berlin (LKA 43, Städtebauliche Kriminalprävention)

Kooperationspartner NUDRA I:

  • Forschungsprojekt„DRUSEC – Use of alcohol and illicit drugs in public and nightlife – challenges and suggestions for solutions for municipalities“, BMBF, ANR (2018 – 2020)

DRUSEC-NUDRA I – Kooperation (2018 -2020)

Im Rahmen der Kooperation wurden zwei Workshops mit drogengebrauchenden Menschen durchgeführt zum Thema „Partizipatives Mapping: Was ist unsere ideale Stadt als Drogennutzer*innen?“

Der erste Workshop fand im August 2019 in Nord-Neukölln, hauptsächlich mit männlichen Konsumenten statt. Im November 2019 wurde ein zweiter Workshop in November 2019 mit Frauen in Schöneberg.

Gemeinsam mit Berliner*innen aus der Drogenszene wurden Stadt-Karten zu fünf verschiedenen Themenbereichen erarbeitet. Ziel der Workshops war es, die Probleme und Herausforderungen aus der Perspektive von drogengebrauchenden Menschen im urbanen Raum zu erkennen und gemeinsam (stadtplanerische) Lösungsansätze zu finden. Hier wird über die Workshops und deren Ergebnisse berichtet.

Förderung

Das Projekt wird durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin im Rahmen der Zukunftsinitiative Stadtteil II, Programm Soziale Stadt gefördert.

KONTAKT

Leitung: Anne-Katrin Riebe

Fixpunkt gGmbH/NUDRA
Kottbusser Damm 79
10967 Berlin

Tel. +49 (0) 30/61 62 87 78
Fax +49 (0) 30/61 62 87 79
Email nudra(at)fixpunktggmbh.org

 

Website: www.nudra.de